Jenseits des Diskurses

Heterotopien und Orte der Überschreitung, eine Dekonstruktion und Neuerfindung der NegationRafika Beghoul

Ali Aberkane et Rafika Beghoul

Traduit de :
« Au-delà du discours ».
Autre(s) traduction(s) de cet article :
“Beyond Discourse”
“Beyond Discourse”

Citer cet article

Référence électronique

Ali Aberkane et Rafika Beghoul, « Jenseits des Diskurses  », Aleph [En ligne], Vol 11 (2) | 2024, mis en ligne le 27 décembre 2023, consulté le 21 décembre 2024. URL : https://aleph.edinum.org/10383

Die Literatur und die literarische Lektüre erkunden seit geraumer Zeit die Topografien sowie die Ideologeme, die sie vermitteln. Unser Tag der Studien bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Orte und Darstellungen im literarischen Diskurs zu untersuchen, wobei ihre Grenzen und Überwindungsformen im Mittelpunkt stehen, die auf den ersten Blick mit Grenzen verbunden sind. Diese Grenzen bleiben ein fortwährendes Anliegen in der deutschsprachigen Literatur, selbst nach der Wiedervereinigung.

Diese Überwindungen umfassen auch die Begriffe des Textes und des literarischen Diskurses. Durch eine individualisierte und subjektive Poetik konstruiert und rekonstruiert sich der literarische Diskurs ständig, indem er fortwährend seine Formen der Selbstreflexion erfindet. Diese Momente der Introspektion, gekennzeichnet durch von Theorie durchdrungene Kommentare, sehen die Fiktion sich selbst betrachten, ihre Konzeption prüfen, über ihre Grenzen hinausgehen und sich einem unmittelbaren Vergangenheit zuwenden. Dieses Vergangenheit umfasst die Funktion des Autors, seine Rolle als Regisseur, seine Ästhetik und die Sprache in ihrer ganzen Fülle vor der verbalen Ellipse.

Die genannten Grenzen und Topografien umfassen auch Dritträume, Übergangsorte, Heterotopien, die die Utopie zu Räumen von Träumen und Subversion gegen die etablierte Ordnung erhebt. In dieser ungezügelten Vorstellungskraft erfindet die Literatur ihre Welt neu, um alle Formen des "Wissens" und autoritären Diskurses anzuprangern, sei es in den Wissenschaften, im Metadiskurs oder sei es ein wiederkehrendes Thema in der deutschsprachigen Literatur der 80er Jahre.

In unserer Herangehensweise spielen die Theorie des komisch-karnavalesken von Michail Bakhtin sowie die Theorie der Diskursanalyse von Michel Foucault eine entscheidende Rolle, insbesondere durch das Konzept des Vor-Diskurses. Feministische Theorien und eine postkoloniale Perspektive bleiben weiterhin im Zentrum unserer Anliegen und betonen die Bedeutung der Wertschätzung von Peripherien und Rändern. Es handelt sich um eine ständige Dekonstruktion, die die Reflexe der Dominanz, die die menschliche Geschichte unaufhörlich neu erfindet, in Frage stellt.

Die genannten Dritträume umfassen auch Interkulturalität. Durch die Begegnung mit dem Anderen enthüllen sie nicht nur dieses "Andere-Selbst", sondern auch ein "Selbst als ein Anderes". In diesen Räumen entsteht ein komplexes Geflecht gegenseitigen Verstehens und kultureller Bereicherung.

© Tous droits réservés à l'auteur de l'article