Lernen durch Projekte im DaF- Unterricht an der Universität Algier 2 in Algerien: Stand und Perspektiven

بيداغوجيا المشروع في درس اللغة الألمانية كلغة أجنبية بجامعة الجزائر 2: واقع و افاق

Pédagogie de Projet dans le cours d’allemand -langue étrangère- à l’université d’Alger 2: Situation et perspectives

Project -based learning during a lesson of German Language -Foreign languages - at the University of Algiers 2: State and perspectives

Mahdia LAKHDARIلخضاري مهدية

Mahdia LAKHDARIلخضاري مهدية, « Lernen durch Projekte im DaF- Unterricht an der Universität Algier 2 in Algerien: Stand und Perspektiven », Aleph [], 8 (2) | 2021, 05 July 2021, 10 December 2024. URL : https://aleph.edinum.org/4236

Im vorliegenden Artikel geht es darum, Bedeutung bzw. Existenz des „Projektunterrichts“ als didaktischen Ansatzes im DaF- Unterricht an der Universität Algier 2 zu zeigen, um neue Perspektiven zu eröffnen. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwiefern das Lernen durch Projekte als konzeptuelles Verfahren im DaF- Unterricht im Rahmen der bestehenden Lehr- und Lernsituation an der Universität Algier 2 angesehen werden kann.

Als Ergebnis dieser Untersuchung kann festgestellt werden, dass Lernen durch Projekte als moderne nützliche Methode zum Lehr -und Lernerfolg bei algerischen Deutschlernenden betrachtet werden kann. Jedoch sind dem Einsatz in Algerien aufgrund verschiedener Faktoren enge Grenzen gesetzt, die es gilt, durch bestimmte Maßnahmen zu überwinden, wie zum Beispiel, Sensibilisierung der Studenten für die Wichtigkeit und Notwendigkeit von selbstgesteuertem Lernen in Form von Forschungen und Recherchen in ihrem Studiengang, Weiterausbildung außerhalb der Universität und Einsatz der notwendigen Lehr- und Lernmaterialien.

فالهدف الرئيسي من هذا المقال لا يقتصر على توضيح مساهمة " بيداغوجيا المشروع " في تسهيل و تحسين تعليم و تعلم اللغة الألمانية كلغة اجنبية، بل يكمن أيضا في تبيين مدى تطبيق هذه الطريقة والاستراتيجية في جامعة الجزائر 2، بغية فتح آفاق جديدة.

فمن خلال هذه الدراسة نستنتج أن بيداغوجيا المشروع يمكن اعتبارها كطريقة تعليمية ناجحة و ناجعة لتشجيع الطلبة على العمل بشكل أكثر استقلالية والحصول على النتائج المرجوة، و كدا التغلب على كل الصعوبات و العراقيل التي يمكن ان تواجههم.

L’apprentissage de la langue allemande en tant qu’une langue étrangère requiert l’acquisition des connaissances et des compétences, qui peut se réaliser en utilisant de différentes méthodes et stratégies. Pour que les apprenants puissent atteindre leurs objectifs dans la langue citée, en renfonce le concept «l’apprentissage par projet».

Le but principal de cet article c’est d’analyser la contribution de «Pédagogie de projet» aux succès d’apprentissage des étudiants d’allemand, afin de montrer l'importance et l’application de cette méthode à l'université d'Alger 2 d’une part, et d’ouvrir de nouvelles perspectives d’autre part.

A la fin de cette étude on peut affirmer, que l’apprentissage par projet peut être considéré comme une méthode utile et efficace pour que les étudiants aillent l’opportunité de travailler de manière plus autonome et d’obtenir les résultats souhaités, malgré toutes les difficultés rencontrées.

Learning German as a foreign language requires the acquisition of knowledge and skills, which can be attained using different methods and strategies. In order to enable learners to meet their goals in the target language, the concept of "Project-based learning" should be emphasized.

The main objective of this article is not only to analyze the contribution of "Project Pedagogy" to the learning success of German students, but also to show the significance and the availability of this method at the University of Algiers 2 on the one hand, and to explore new perspectives on the other hand.

At the end of this study we can affirm that Project-based learning can be considered as a very useful and efficient method for the students who would like to work in a more autonomous way and reach their desired results and this despite all the challenges of integration associated with the implementation of this concept.

Einführung

Lernen -lernen - aber, wie? ist in den vergangenen Jahren für immer mehr Lehrer eine ganz persönliche Frage geworden, denn jede Methode hat ihre Berechtigung in einer bestimmten Zeit, die Fertigkeiten bzw. Kompetenzen der Lernenden in der Fremdsprache zu fördern und auszubilden.

Wenn der Sprachunterricht als individueller Lernprozess verstanden wird, dann liegt die Aufgabe des Lehrers darin, beim Lerner bestimmte Prozesse in Gang zu bringen. Der Lehrer sollte dazu im Unterricht variierte Methoden anwenden, mit denen der Lerner die Kenntnisse selber verarbeitet, vertieft und sie sich als Wissen aneignet. Als Beispiel fokussiert diese Untersuchung auf das Lernen durch Projekte als Motivierungsstrategie zur Förderung der Basiskompetenzen der Lernenden.

Mit diesem Beitrag möchten wir wissen, ob das Lernen durch Projekte wirklich zu den erwünschten Lernergebnissen im Rahmen der bestehenden Lehr- und Lernsituation führt.

1. Zum Verfahren "Lernen durch Projekte"

Für den Fremdsprachenunterricht (FSU) ist die Methode „Lernen durch Projekte“ eine spezielle systematische Konzeption zum Lehren und Lernen. Sie wird von soziokulturellen, institutionellen Gegebenheiten und von Fachinhalten, fachspezifischen Lehrverfahren, von der Zielgruppenorientierung und den dadurch bestimmten Lernzielen und deren erwarteten praktischen Ergebnissen beeinflusst. Aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten wird im Folgenden der Fokus auf das „Lernen durch Projekte“ als eine der viel praktizierten Methoden, besonders an den algerischen Universitäten gelegt.

1.1. Zur Bedeutung des Begriffs „Lernen durch Projekte“

Wenn wir die Begriffe „Lernen“ und „Projekt“ getrennt definieren, können wir in der Fachliteratur fündig werden. Bachmann spricht vom Lernen, wenn jemand fähig wird, etwas zu tun, was er vorher nicht konnte.1 Das heißt, Lernen resümiert alles, was der Lerner in der Klasse oder zu Hause, allein oder in einer Gruppe auf unterschiedlicher Art wie zum Beispiel durch Projekte, Spiele oder Filme erwirbt.

Der Begriff „Projekt“ stammt aus dem lateinischen Terminus „proiectum“ abund bedeutet nach vorn werfen, vorhaben und planen. Er wird im Online Lexikon wie folgt definiert:

„Ein Projekt ist eine zeitlich befristete, relativ innovative und risikobehaftete Aufgabe von erheblicher Komplexität, die aufgrund ihrer Schwierigkeit und Bedeutung meist ein gesondertes Projektmanagement erfordert“.2

Das Projekt ist laut Markowitsch eine Arbeitsform, bei der eine Gruppe von Lernenden im Team eine bestimmte Problemstellung bzw. Problematik innerhalb eines gegebenen Zeitraums selbstständig bearbeitet, um die Ergebnisse ihrer Recherchen bezüglich des Themas im Klassenraum vorzustellen und zu erklären.3

Das Lernen durch Projekte bezeichnet die systematische Untersuchung eines wissenschaftlichen Gegenstandes nach wissenschaftlichen Kenntnissen, mit dem Ziel, Antworten auf bestimmte Fragen zu finden, oder etwas Neues beizubringen. Lernen durch Projekte gilt daher als eine zielgerichtete Methode, um die Lernenden zur Lernerautonomie als sinnvolle Lerntechnik und als moderne Lernkultur zum DaF- Erwerb anzuregen, bei der die Lernenden selbstständig ihre Lernziele durch die Auswahl von eigenständigen Strategien zu erreichen versuchen4. Diesbezüglich ist es wichtig, die Grundlagen des Lernens durch Projekte zu erfassen.

1.2 Voraussetzungen und Prinzipien des "Lernens durch Projekte"

Für eine sinnvolle Umsetzung von Projekten im FSU sieht Nöthen, dass einige Voraussetzungen beachtet werden sollten.5

  • Die Projekte haben klar definierte Ziele, um bestimmte Ergebnisse zu erreichen und Lösungen für bestimmte Probleme vorzuschlagen. Die Lernenden sind dazu aufgefordert, im Vordergrund einen Zeit- und Arbeitsplan zu erstellen, um positive Lernleistungen zu erzielen.

  • Bei einer Projektarbeit handelt es sich um ein Produkt gemeinsamer Bemühungen und um einen kollektiven Entwicklungsprozess, der entweder zu zweit (Partnerarbeit) oder in Gruppen (3 Lerner oder mehr) realisiert wird.

  • Die Gruppe sollte selbst die Projektverfahren und- Etappen bestimmen, um das Thema des Projektes gut zu bearbeiten und darzustellen.

  • Die Gruppe sollte den Rezipienten die Chance geben, um über das zu behandelnde Thema weiter zu recherchieren, ihre Meinungen auszudrücken und Kritik zu üben.

1.3 Entwicklungsphasen des Lernens durch Projekte

Laut Repping sollten beim Lernen durch Projekte einige Hinweise berücksichtigt werden.6

  • Projektidee: Die Auswahl der Aufgabe bzw. des Themas als Ausgangspunkt. Daher ist es wichtig aufzuweisen, dass das Thema begrenzt, aktuell und zweckmäßig sein sollte.

  • Projektplanung: Die Lerner sollten einen Arbeitsplan stellen, um ihr Ziel optimal zu realisieren.

  • Projektdurchführung: In dieser Etappe sollten die Lernenden zusammen die gefundenen Informationen jedes Beteiligten austauschen und diskutieren und ihre Meinungen darüber ausdrücken.

  • Kontrolle der Arbeit: Hier handelt es sich um die Zusammenfassung der Ideen, Verfassen der Endversion und Prüfung, ob es Fehler oder Lücken gibt.

  • Projektabschluss: Das bedeutet die Darstellung des Projekts, um die Forschungsergebnisse zu zeigen, neue Perspektiven zu öffnen und die Bemerkungen der anderen in Betracht zu ziehen.

1.4 Ziele des Lernens durch Projekte

Die Ziele des Lernens durch Projekte im FSU können wie folgt zusammengestellt werden.

  • Lernen durch Projekte dient zur Entwicklung der Selbstständigkeit des Lerners und ermöglicht ihm seine Lernstoffe unabhängig von den Lehrplänen und Lehrwerken zu erwerben.

  • Diese Methode zielt darauf ab, die Lernenden in die Lage zu versetzen, kooperativ und gemeinsam zu arbeiten, um die Missverständnisse und Konflikte auszuräumen und ihre Sozialkompetenz schrittweise zu fördern.

  • Sie fördert zudem die Fähigkeit der Lernenden, geeignete Strategien und Techniken entsprechend ihren Lernzielen auszuwählen.

  • Die Selbstevaluation der eignen Leistungen, das heißt die Leistungen werden von den Lernern selbst beurteilt.

  • Das Erreichen von einem höheren Grad an Lernmotivation.

  • Eine hoch- entwickelte Fähigkeit zur spontanen Kommunikation, d.h. durch Projekte können die Lernenden ihr kommunikatives Handeln in die Fremdsprache erhöhen.

Darüber hinaus kann festgestellt werden, dass „Lernen durch Projekte“ als moderne Lernmethode den algerischen DaF- Lernenden viele Möglichkeiten bietet, ihre Kenntnisse zu erweitern, ihr Niveau zu verbessern und ihre Kompetenzen zu fördern.

2. Lernen durch Projekte im DaF-Unterricht an der Universität Algier2

An der Universität Algier 2 verwenden einige Lehrer im DaF-Unterricht „Lernen durch Projekte“ als Lehr- und Lernmethode, um eine Kommunikationsatmosphäre zu schaffen, Unterrichtsqualität zu verbessern und positive Lernleistungen zu realisieren. Dies ist der Fall insbesondere im universitären Deutschunterricht, der stärker als in anderen Institutionen auf die Herausbildung des selbstständigen Lernens abzielt. Im Folgenden wird ein solches Setting beispielhaft beschrieben.

Mit dieser empirischen Untersuchung, die zwischen Oktober 2019 und Januar 2020 stattgefunden hat, möchten wir zeigen, inwieweit das Lernen durch Projekte als Hilfsfaktor bzw. Motivierungsstrategie zur Förderung bzw. Entwicklung der Lernerautonomie und zur Übernahme der Lehraufgaben betrachtet werden könnte.

Das zu vermittelnde Lehrprogramm des dritten Semesters des Lizenzstudiengangs bzw. Bachelorstudiengangs bezüglich des Moduls „schriftlicher Ausdruck“ enthält das Thema „Feste und Geschenke“. Die siebte Gruppe hat dieses Thema in Form von Projekten bearbeitet.

  • Die erste Kleingruppe dieser Klassenstufe hat das Thema „Weihnachten“ behandelt. Sie haben ihre Kommilitonen darüber informiert, welche Bedeutung Weihnachten hat, sowie über die Art und Weise, wie dieses Fest in Deutschland und in anderen weltweiten Ländern gefeiert wird.

  • Das zweite Thema lautet „Halloween“ und wurde in Form eines Theaterstücks gespielt. Um das Klima des Festes im Klassenraum zu schaffen, haben die Mitglieder dieser Gruppe ihre Gesichter und Hände mit schrecklichen Farben (Rot beispielsweise symbolisiert das Blut) angemalt und verschiedene Dinge, die mit Angst zu tun haben, mitgebracht. Auf diese Weise wurden die benötigten Informationen spielerisch mitgeteilt.

  • Der dritte Partner, der das Thema „Kölner Karneval“ bearbeitete, hat das Gespräch als Mittel der Vermittlung ausgewählt. Dieser Partner hat zunächst einen Überblick über Köln dargestellt, daraufhin über die verschiedenen Tage der Karnevalswoche gesprochen und schließlich die wichtigsten W-Fragen (wann, wo, mit wem, warum, womit und wie wird gefeiert) beantwortet. Am Ende hat die Lehrerin die gleichen Fragen absichtlich wiederholt, um zu überprüfen, ob die Rezeption (Hörverstehen) bei den anderen gut verläuft.

Im Folgenden versuchen wir die Erfahrung dieser Lehrerin an der Universität Algier2 zu beurteilen, genau die Art und Weise, wie sie diese Methode vom „Lernen durch Projekte“ durchgeführt hat.

2.1 Beispiel vom „Lernen durch Projekte“ im DaF- Unterricht an der Universität Algier 2

Um die Bedeutung des Lernens durch Projekte im DaF- Unterricht in Algerien bzw. an der Universität Algier 2 zu zeigen, versuchen wir exemplarisch auf ein konkretes Fallbeispiel eingehen. Dabei gehen wir dezidiert auf die verschiedenen Phasen ein, die einem zielführenden Projektunterricht zugrunde liegen sollten.

2.1.1 Vorbereitungsphase

  • Diese Gruppe umfasst 47 Studenten und Studentinnen. Grundlegend für den Unterricht ist das Lehrwerk „Studio d A2“ des Cornelsen- Verlags.

  • Die Lehrerin hat ihren Studenten die Entscheidung überlassen, wer mit wem arbeiten möchte. Warum? Um Konflikte und Missverständnisse zu vermeiden. Voraussetzung war es, dass jedes Team zwischen 4 und 5 Studenten umfassen sollte.

  • Oberthema war „Feste und Geschenke“, aber nicht nur in Deutschland, sondern auch in Algerien. Wozu? Damit die Studenten die kontrastiven Aspekte zwischen den beiden Kulturen erfassen können.

  • Es wurden religiöse, nationale und internationale Feste ausgewählt: Zuckerfest, Opferfest, Halloween, Weihnachten, Valentinstag, der algerische Unabhängigkeitstag, und Tag der deutschen Einheit.

  • Die Themen wurden nicht verteilt, sondern die Lehrerin hat sie auf farbige Blätter geschrieben. Jede Gruppe hat ein Blatt gezogen und damit gewusst, in welcher Woche die Präsentation stattfinden sollte. Warum? Damit alle Gruppen zwei Wochen Zeit Vorbereitung bekommen.

  • Die Lehrerin hat ihre Studenten darauf aufgefordert, eine schriftliche Version am Tag des Vortrags mitzubringen, damit die Lehrerin die Ebenen, wobei ihre Studenten Schwierigkeiten finden, entdecken kann, um am häufigsten wiederholten Fehler zu verbessern.

  • Im Vorfeld wurden die Regeln für Projektarbeit und Präsentation vorgestellt. Beispielsweise war es verboten, Informationen aus dem Internet zu entnehmen, ohne es in den Fußnoten zu zitieren. Dadurch sollte ein eigener Stil gefördert werden, um das Verständnis der anderen Lernenden beziehungsweise der Zuhörer zu erleichtern.

  • Die Lehrerin hat das notwendige Material zur Verfügung gestellt z.B. Beamer und Computer.

2.1.2 Darbietungs- Präsentationsphase

  • Um die Aufmerksamkeit der Studenten zu lenken und sie zügig an das Thema heranzuführen, hat die Lehrerin immer versucht, mit einem interessanten Unterrichtsbeginn anzufangen, denn die Motivation geht insgesamt vom Lehrer aus. Wenn dieser demotiviert ist, werden seine Lernenden automatisch demotiviert, d.h. der Lehrer ist für den Motivationsgrad der Lerner verantwortlich.

  • Nachdem die Lehrerin ihre Studenten eingeleitet und motiviert hat, kommt die Rolle der Vorträger. Sie stellen das Thema in etwa 40 Minuten vor, schreiben die Schlüsselwörter an die Tafel und die anderen machen sich Notizen.

  • Jede Gruppe hat ihr Thema auf ihre Art behandelt, Dialoge, Theaterstücke… Die Lehrerin hat die Pläne vorher gelesen, um die unwichtigsten Forschungspunkte (Überschriften und Zwischenüberschriften) beiseite zu lassen und Zeit zu gewinnen.

  • Die Lehrerin versucht das Forschungspotenzial der Lernenden zu bewerten und deren Fehler zu korrigieren, damit alle Lernenden zukünftig diese Bemerkungen ausnutzen.

2.1.3 Kontroll- und Prüfungsphase

  • Die Lehrerin gibt den Zuhörern den Anlass, Fragen zu stellen oder nach einer Wiederholung bzw. Erklärung zu fragen und die Vorträger antworten darauf. Falls es keine Fragen gibt, fragt die Lehrerin die Vorträger und die Zuhörer, um zu überprüfen, ob sie den Lernstoff verstanden haben.

  • Die Korrektur der Fehler, zusätzliche Erklärungen, Meinungen, geübte Kritik werden auch reflektiert.

  • In der verbleibenden Zeit haben alle Lernenden versucht, auf Übungen des Lehrwerks „Studio d A2“ zu antworten. Es geht im Großen und Ganzen um die Beschreibung der Bilder, Lernspiele im Zusammenhang mit der Problematik, Zusammenfassungen mit eigenen Worten.

  • Schriftliche Versionen werden zu Hause korrigiert, um zu prüfen, ob bei den Studenten eine Kompetenzentwicklung zu bemerken ist.

Um zu überprüfen, ob diese Lehr- und Lernmethode wirklich optimal und anregend ist, versuchen wir den Verlauf der genannten dargestellten Unterrichtslektionen in den folgenden Punkten auszuwerten.

2.2 Auswertung des projektorientierten DaF- Unterrichts an der Universität Algier 2

Wenn wir den Unterrichtsverlauf begutachten, so kann gesagt werden, dass die auswählten Themen ansprechend waren, denn fast alle Studenten versuchten intensiv, aktiv und spontan am Sprachunterricht teilzunehmen, miteinander zu diskutieren und ihre Meinungen zu äußern, obwohl sie mit unterschiedlichen phonetischen, syntaktischen und lexikalischen Schwierigkeiten konfrontiert waren.

Es ist anzumerken, dass der Einsatz von Unterrichtsmaterialien (visuelle: Bilder, audiovisuelle: Videos und elektronische: Computer) der Erleichterung des Unterrichtsverständnisses dient und wertvoll ist, auf diese Weise wird z.B. die Situation der Feier von Weihnachten konkreter und lebhafter.

Die motivierenden Unterrichtsanweisungen dieser Lehrerin und die zielgerichtet verwendete Lehrmethode haben Kreativität, Motivierung, die Ergebnisse und Leistungen der Lernenden positiv beeinflusst. Die Lehrerin hat nach der Korrektur der Projekte bemerkt, dass die Lernenden ihr Niveau allmählich verbessert haben. Außerdem sind sie bereit, ihre Basiskompetenzen selbstständig zu fördern.

2.3 Hindernisse des Lernens durch Projekte an der Universität Algier 2

Theoretisch gilt das Lernen durch Projekte zwar als nützliche Methode zum Lernen und Erwerb einer Fremdsprache, aber in der Realität wird ihr Einsatz häufig durch äußere und innere Faktoren verhindert, wie beispielsweise Mangel an Lehr- und Lernmaterialien, große Zahl der Studenten in der Klasse und einige unbekannte Themen.

Aufbauend auf die Ergebnisse dieser Erfahrung aus der Unterrichtspraxis versuchen wir einige Hinweise vorzuschlagen, um den Lehr-und Lernprozess des Deutschen als Fremdsprache in Algerien zu erleichtern.

  • Teilweise schwierige Themen: Die Gruppe, die das Thema „Halloween“ behandelt hatte, hatte das Fest nicht selbst erlebt, im Gegensatz bspw. zur Gruppe, die das Thema „Zuckerfest“ bearbeitet hatte.

  • Was die Sprachschwierigkeiten angeht, empfehlen wir den Lernenden, ihren Wortschatz selbstständig durch Karteispiele und Mitsprechen außerhalb des Unterrichts zu erweitern.

  • Die Zahl der Studenten – 47 Studenten pro Kursgruppe- schränkt die Chance zur Aktivität und Kreativität ein. Daher ist es empfehlenswert, die Bedingungen des LMD- Systems (Licence, Master, Doktorat -System: Ein angelsächsisches Hochschulsystem, das an einigen algerischen Universitäten wie Oran und Algier 2 ab dem Universitätsjahr 2006- 2007 in Kraft getreten ist) zu revidieren (auf maximal 25 Studenten pro Gruppe und nicht mehr), damit alle die Gelegenheit bekommen, ihr Niveau zu erweitern und ihre Kompetenzen zu entwickeln.

  • Der Mangel an Materialien ist auch augenfällig. Dazu möchten wir erwähnen, dass einige notwendige Reformmaßnahmen von der Verwaltung der Deutschabteilung getroffen werden sollten, um die Unterrichtsqualität zu verbessern.

Schlussfolgerung

Heutzutage zählt die Lernerautonomie zu den immer mehr erwünschten und angestrebten Hauptzielen des Fremdsprachenunterrichts, die mittels unterschiedlicher Lehr- und Lernmethoden erreicht werden kann. Als Beispiel dieser Vorgehensweisen wurde „Lernen durch Projekte“ in diesem Artikel untersucht.

Lernen durch Projekte schafft eine hochsensibilisierte Interaktionsatmosphäre sowie eine spontane Kommunikation zwischen den Referenten und Zuhörern und es ermöglicht der Auswahl der geeigneten Methoden und Techniken gemäß den Lernzielen, damit die Lernenden sich ein theoretisches und praktisches Wissen bei der Erarbeitung einer bestimmten Problematik aneignen können.

Die optimale Umsetzung dieser Methode in der Realität bzw. im DaF- Unterricht hängt aber vor allem von der existierenden Lehr- und Lernsituation ab, deshalb sollten unserer Meinung nach in Algerien bzw. an der Universität Algier2 einige didaktische und pädagogische Reformen umgesetzt werden, um die Lernenden zum selbstgesteuerten Lernen zu motivieren und diese Lernkultur in Algerien zu entwickeln.

1 Vgl. Bachmann, Heinz: Auch Lernen will gelernt sein: Von der Theorie zur Praxis, Sauerländer Verlag, Aarau, 2003, S.9.

2 Https://wirtschaftslexikon.gabler.de. Zugriff 26/06/2020.

3 Vgl. Markowitsch, Jörg, u.a.: Handbuch praxisorientierter Hochschulbildung, Facultas wuv Universitätsverlag, Wien, 2004. In: Götzen, Susanne (Hrsg.)

4 Vgl. Götz, Thomas. : „Selbstreguliertes Lernen“, in: Götz, Thomas u.a. (Hrsg.): Emotion, Motivation und selbstreguliertes Lernen, Schöningh Verlag

5 Nöthen, Karl Georg: Lernfelder unterrichten und bewerten. Schwerpunkt: Projektarbeit. 1.Auflage.: Bildungsverlag EINS GmbH, Sieglarer Str.2, 2005, S

6 Repping, Theo u.a.: Forschung und Projektarbeit / Research and Project Work, Frank & Timme, Verlag für wissenschaftliche Literatur, Berlin, 2006, S.

Bachmann, Heinz. 2003. „Auch Lernen will gelernt sein. Von der Theorie zur Praxis“. Aarau: Sauerländer Verlag.

Funk, Hermann. u.a. 2006. „Studio d A2. Deutsch als Fremdsprache. Kurs- und Übungsbuch“. Teilband 2. Berlin: Cornelsen Verlag GmbH.

Götz, Thomas. 2011. „Selbstreguliertes Lernen“. In: Götz, T. u.a. (Hrsg.) : Emotion, Motivation und selbstreguliertes Lernen. Paderborn: Schöningh Verlag.

Markowitsch, Jörg. 2013. „Handbuch praxisorientierter Hochschulbildung“. In: Götzen, S. (Hrsg.): Projektbasiertes Lernen. Köln: TH Technische Hochschule.

Nöthen, Karl Georg. 2005. „Lernfelder unterrichten und bewerten. Schwerpunkt: Projektarbeit“. 1.Auflage. Sieglarer Str.2: Bildungsverlag EINS GmbH.

Repping, Theo. u.a. 2006. „Forschung und Projektarbeit / Research and Project Work“. Berlin: Frank & Timme, Verlag für wissenschaftliche Literatur.

Internetquelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de. Zugriff (26/06/2020).

1 Vgl. Bachmann, Heinz: Auch Lernen will gelernt sein: Von der Theorie zur Praxis, Sauerländer Verlag, Aarau, 2003, S.9.

2 Https://wirtschaftslexikon.gabler.de. Zugriff 26/06/2020.

3 Vgl. Markowitsch, Jörg, u.a.: Handbuch praxisorientierter Hochschulbildung, Facultas wuv Universitätsverlag, Wien, 2004. In: Götzen, Susanne (Hrsg.): Projektbasiertes Lernen, Köln, 2013, 1-4.

4 Vgl. Götz, Thomas. : „Selbstreguliertes Lernen“, in: Götz, Thomas u.a. (Hrsg.): Emotion, Motivation und selbstreguliertes Lernen, Schöningh Verlag, Paderborn, 2011, S. 146.

5 Nöthen, Karl Georg: Lernfelder unterrichten und bewerten. Schwerpunkt: Projektarbeit. 1.Auflage.: Bildungsverlag EINS GmbH, Sieglarer Str.2, 2005, S. 62.

6 Repping, Theo u.a.: Forschung und Projektarbeit / Research and Project Work, Frank & Timme, Verlag für wissenschaftliche Literatur, Berlin, 2006, S. 99.

Mahdia LAKHDARIلخضاري مهدية

Université d’Alger 2جامعة الجزائر

© Tous droits réservés à l'auteur de l'article