Einführung
Sprache ist zwar ein System von Zeichen, aber sie ist vor allem ein Kommunikationsmittel. Der Mensch kann nicht allein leben, sondern er soll mit den anderen entweder mündlich oder schriftlich kommunizieren und da braucht er unbedingt eine Sprache. Aber es ist unmöglich alle Weltsprachen zu beherrschen. Deshalb kommt der Übersetzung große Bedeutung zu.
Die modernen Fachforschungen konzentrieren sich dazu heutzutage mehr auf Lehren – und Lernen der Übersetzung in den verschiedenen Institutionen wie z.B. Universität. Es sollte dazu erfasst werden, dass Übersetzung nicht als Übertragung eines Wortes, Satzes oder Textes von einer Sprache in eine andere verstanden werden sollte. Sie wird aber als ein wesentliches Verbindungsmittel zwischen Sprachen, Kulturen, Gemeinschaften und Forschungsbereichen, insbesondere im Rahmen der Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechniken betrachtet.
Zum Erreichen dieses Ziels braucht man nicht nur die Aktivität des Lernenden bzw. Studenten selbst mittels Verwendung der neuen Technologien, sondern auch bestimmte Inhalte, Methoden und Strategien zur Förderung der Übersetzungskompetenz bei den Lernenden und zur Verbesserung des Lehr- und Lernprozesses dieses Lernstoffes an der Universität. Dies ist eine der Perspektiven bzw. Herausforderungen der neuen universitären Curricula in Algerien.
Mit diesem Beitrag möchten wir also den Lehrenden und Lernenden die neue bedeutende Rolle der Übersetzung im Rahmen der Globalisierung und deren Entwicklungs- und Aktualisierungsstrategien in Algerien verdeutlichen, d.h. nicht nur um sprachlich- kulturelle Ziele zu realisieren, sondern um andere Perspektiven wie z.B. Förderung der Übersetzungskompetenz der Lernenden als Hilfsfaktor zur Integration in die Arbeitswelt zu öffnen.
1. Übersetzung als Wissenschaft und Fachdisziplin
1.1. Zur Bedeutung des Begriffs « Übersetzung »
Unter Übersetzung versteht man in der Sprachwissenschaft einerseits die Übertragung der Bedeutung eines (meist schriftlich) fixierten Textes in einer Ausgangssprache in eine Zielsprache ; anderseits versteht man darunter das Ergebnis dieses Vorgangs. Diesbezüglich sagt Sager folgendes :
« Übersetzen lässt sich als zweifacher Kommunikationsakt bezeichnen. Der Übersetzer ist Empfänger der ausgangs- sprachlichen Botschaft und zugleich ihr zielsprachlicher Sender».1
Für Willis ist das Übersetzen ein Prozess, der von einem ausgangssprachlichen Text zu einem möglichst äquivalenten zielsprachlichen Text hinüberführt und das inhaltliche und stilistische Verständnis der Textvorlage voraussetzt, d.h. Übersetzung umfasst zwei Phasen, nämlich die Analysephase und die Rekonstruktionsphase2 Übersetzen bedeutet also, Inhalte aus einer Sprache in eine andere Sprache zu übertragen. Dieser Prozess erfordert besondere Sorgfalt, um dabei möglichst wenig vom ursprünglichen Bedeutungsinhalt des Textes abzuweichen. Im Idealfall sollte sich das Ergebnis der Übersetzung für den Leser wie ein Originaltext darstellen.
Seinerseits sieht Thome, dass die Übersetzungswissenschaft den theoretischen Vorstellungen und Prinzipien benachbarter Wissenschaften immer noch stark- und vielfach recht unkritisch- verhaftet ist.3 Das bedeutet, dass Übersetzen in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung für den Übersetzer darstellt : Unter anderem gilt es, Unterschiede zwischen Ausgangssprache und Zielsprache in Hinblick auf Grammatik, Kultur und Kontext zu überbrücken. Obwohl viele Sprachen auf einen gemeinsamen « Urahnen » zurückgehen, ist ihre Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit oft sehr unterschiedlich verlaufen, wodurch die Satzstrukturen einer Sprache in einer anderen nicht übernommen werden können. Der Übersetzer muss in diesem Falle noch vor der eigentlichen Übersetzung eine grundlegende Neustrukturierung von Struktur und Syntax vornehmen. Zusätzlich gilt es, auch die kulturellen, gesellschaftlichen und geographischen Besonderheiten der Sprachen gut im Auge zu behalten und in die Übersetzung einfließen zu lassen.
Koller ist der Auffassung, die Geschichte der Übersetzung, der übersetzerischen und dolmetschenden Tätigkeit in den verschiedenen Menschheitsepochen und in den verschiedenen Kulturen und Sprachraumen, vom ägyptischen Alten Reich bis in unsere Zeit, noch nicht ausreichend erforscht und dokumentiert ist. Immerhin sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten breit angelegte Untersuchungen erschienen, die sich das Ziel setzen, diese Lücken zu Schließen. Insbesondere sei hingewiesen auf die drei Bande von « Übersetzung - Translation - Traduction ».4
Die Übersetzung fällt gemeinsam mit dem Dolmetschen unter den Begriff « Sprach- und Kulturmittlung (Translation) ». Der Unterschied zwischen Übersetzen und Dolmetschen liegt in der wiederholten Korrigierbarkeit des Translats. Wiederholte Korrigierbarkeit erfordert in aller Regel einen zielsprachlichen Text, der in Schriftform oder auf einem Klangträger fixiert ist und somit wiederholt korrigiert werden kann, sowie einen in ähnlicher Weise fixierten Ausgangstext, den man wiederholt konsultieren kann. Albrecht fügt in diesem Zusammenhang hinzu :
« Übersetzung ist in einem weiteren Sinne immer Kulturarbeit, in einem engeren Sinne Spracharbeit : Arbeit mit der anderen und an der eigenen Kultur, Arbeit mit und an der eigenen Sprache».5
Das bedeutet, dass Übersetzung sich nicht nur als sprachliche, sondern auch als kulturelle Aktivität betrachtet wird. Sie bezieht sich sowohl auf die Sprache als System von Zeichen (Struktur und Bedeutung) als auch auf Kultur (Denkweise). Deshalb sollte der Übersetzer über ein reichhaltiges Weltwissen verfügen, um richtig syntaktisch und semantisch zu übersetzen.
In der Sprachdidaktik wird häufig der Begriff « Mediation » verwendet. Im Unterschied zur Translation hebt der Begriff « Mediation » hervor, dass sich der Übersetzer oder Dolmetscher als Mediator in einer Vermittlungsposition zwischen zwei Personen befindet, die keine gemeinsame Sprache sprechen.
Die genannten Herausforderungen verlangen einem guten Übersetzer nicht bloß eine ausgezeichnete Kenntnis seiner Ausgangs- und Zielsprache ab, sondern ebenso sehr umfassendes Wissen über die hinter beiden Sprachen stehenden Kulturen. Es ist deshalb sehr schwierig für einen Übersetzer, zwischen mehr als nur einigen wenigen Sprachen zu übersetzen. Seit es Schrifttum gibt, gibt es auch Zeugnis des Übersetzens in der einen oder anderen Form. Dass zudem das Übersetzen als eine Form der Kommunikation zwischen Sprachen und Kulturen gesehen wird, bezeugen mehr als zwei Jahrtausende meta-translatorischer Überlegungen. Dennoch unterliegt das Übersetzen als professionelle Tätigkeit aktuellen Veränderungen.
Translation als Beruf hat im Rahmen der Globalisierung einen großen Aufschwung erlebt, zugleich haben sich aber auch die Rahmenbedingungen und Inhalte des professionellen Übersetzens grundlegend verändert. Insbesondere durch die Digitalisierung der Kommunikation und den dadurch nötigen Einsatz entsprechender Werkzeuge. Kompetenzprofil des „European Master in Translation “definiert « Übersetzungskompetenz » als die Gesamtheit der Fähig-und Fertigkeiten, Kenntnisse, Vorgehens und (sozialen) Verhaltensweisen, die für die Erledigung einer bestimmten Aufgabe unter gegebenen Umständen erforderlich sind.6
Seinerseits sieht Koller, dass die Übersetzungskompetenz eine Reihe von Spezifika aufweist, denn sie ist eine komplexe Fähigkeit, die aus verschiedenen Komponenten ergibt. Er schreibt dazu folgendes :
« Mit dem Begriff Äquivalenz wird eine Beziehung zwischen AS- Text (bzw. Textelementen) und ZS- Text (bzw. Textelementen) postuliert. Der Begriff Äquivalenz sagt dabei noch nichts über die Art der Beziehung aus : diese muss zusätzlich definiert werden […] Die Äquivalenzforderung lässt sich jeweils in die Formel bringen : die Qualität (en) X des AS - Textes muss (müssen) gewahrt werden. Das bedeutet, dass Inhalt, Form, Stil, Funktion etc. des S- Textes im ZS- Text gewahrt werden müssen, oder dass zumindest versucht werden muss diese Qualitäten so weit wie möglich zu wahren».7
Das bedeutet, dass bei der Übersetzung der Übersetzer nicht wortwörtlich übersetzen muss, sondern er versucht sich auf die Bedeutung (Inhalt) mehr als auf die Form bzw. Struktur des Textes konzentrieren, denn jede Sprache (Mutter- oder Fremdsprache) bestimmte Erscheinungen hat. Übersetzungskompetenz wird dabei verstanden als die Fähigkeit des Übersetzers, bei der Übersetzung die sprachinterferenziellen Schwierigkeiten zu überwinden bzw. Fehler zu vermeiden.
Der Übersetzer ist also aufgefordert, nicht nur den Wortschatz und Grammatikregeln, sondern auch die Kultur (Landeskunde) der Mutter- und Fremdsprachen zu beherrschen. Deshalb wird die Lernerautonomie bzw. das selbst- regulierte Lernen als Schlüssel zur Förderung der Übersetzungskompetenz betrachtet. Darunter versteht man die Aktivität des Lernenden selbst, d.h. er sollte nicht nur von den vermittelten bzw. behandelten Informationen im Unterricht abhängen, sondern er sollte aktiv und kreativ sein, um seine Erkenntnisse zu erweitern, sein Niveau zu verbessern und seine Kompetenzen selbständig schrittweide zu entwickeln.
1.2. Zum Verhältnis zwischen Sprachen, Kulturen und Übersetzung
Die Wahl einer bestimmten Sprache zu sprechen, bzw. in einer bestimmten Sprachgemeinschaft zu integrieren, spiegelt die Mentalität des Menschen und sein ideologisches Denken wieder, deshalb begrenzt die Zugehörigkeit einer Person zu einer bestimmten Gruppe ihre Identität. Wenn man zu einer Sprachgemeinschaft zu gehören wählt, dann wählt man zur Kultur dieser Gemeinschaft zu gehören. Es gibt keine Sprache ohne Kultur wie keine Kultur ohne Sprache. Denn jede Sprachgemeinschaft besitzt damit eine spezifische Wahrnehmung von Lebenswirklichkeit. Aber es gibt in der Welt verschiedene Sprachen und es ist unmöglich alle diese Sprachen zu beherrschen. Man hat Recht, neue Kenntnisse über die anderen zu erwerben und da kommt Übersetzung große Bedeutung zu.
Mit anderen Worten : eine Sprache sei ein von einer bestimmten Kultur geprägtes System und könne demzufolge mit jener Kultur gleichgestellt werden. Zum Beispiel : Deutsch ist die Sprache der Deutschen, und repräsentiert die deutsche Kultur. Mit der Sprache konstruieren die Sprecher ihre Identität in der sozialen Interaktion und kommunizieren diese an ihre Gesprächspartner und die Außenwelt. Das führt uns von kultureller Identität zu sprechen. Wenn wir also mehrsprachig aufwachsen und somit den Zugang zu unterschiedlichen Kulturen haben, wird unsere Kultur hybrid. Dies wird bei Gerzymisch im folgenden Zitat deutlicher erklärt :
« Bei dem Begriff der Mehrsprachigkeit handelt es sich um einen Sammelbegriff, der sehr unterschiedliche gesellschaftliche und individuelle Dimensionen umfasst und der in der Sprachwissenschaft oft mit der Vermittlung von Fremd- oder Zweitsprachen oder der Bilingualität gleichgesetzt wird».8
Der Terminus « Translation » wurde in den sechziger Jahren von der Leipziger Schule als Oberbegriff für das Übersetzen und Dolmetschen geprägt und schließt heute multidimensionale Arbeitsfelder wie Untertitelung, Audiodiskription und Schriftdolmetschen oder mediale Formen wie voice- over und re- speaking mit ein.9
Die Mitteilung bzw. die Translation verläuft über drei ineinandergreifende, methodisch zu trennende Phasen : einer Rezeptionsphase, in der es darum geht, den zur Translation vorgesehenen Text individuell zu verstehen, einer Transferphase, in der beim sprachkulturell-synchronen Vergleich der angesprochenen Sprach- und Kultursysteme entschieden wird, ob eine Translation mithilfe der zielsprachlichen und- kulturellen Ressourcen potentiell geleistet werden kann und einer (Re)produktionsphase, in der ein Text zweckgebunden unter den konkreten Situationsbedingungen in der Zielsprache neu gestaltet wird. Diese Phasen sind in den einzelnen Typen der gemittelten Kommunikation unterschiedlich lang und tief und verlaufen zum Teil parallel, beim Simultan- oder Schriftdolmetschen fast gleichzeitig.10
Mehrsprachigkeit im Sinne einer kommunikativen Interaktionsfähigkeit in den Arbeitssprachen ist hier Voraussetzung und nicht Vermittlungsgegenstand. Darüber hinaus werden meist kontrastiv lexikalische, syntaktische und idiomatische Grundlegungen als Voraussetzung für eine Mehrsprachigkeit vermittelt, ohne das Leben in mehreren Sprachen in seinen pragmatischen und psychologischen Dimensionen einzubeziehen. Im Rahmen der Translation wird Mehrsprachigkeit mit der Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit in mehreren Sprachen gleichgesetzt.
In dieser Hinsicht erwähnt Koller noch :
« Der Übersetzungsbegriff, wie er verwendet wird, um den Vorgang der schriftlichen Umsetzung eines Textes aus einer Sprache (AS) in eine andere Sprache (ZS) zu bezeichnen, wobei das Umsetzungsprodukt, die Übersetzung, bestimmen Äquivalenzforderungen genügen muss, ist zunächst von anderen Verwendungsweisen des Wortes Übersetzen».11
Die Übersetzungsaufgabe ist eine kommunikative Herausforderung, die unter zwei Aspekten gesehen werden muss : dem Aspekt des Kulturkontakts und dem Aspekt des Sprachkontakts.
Zum Kulturkontakt : In didaktischer Sicht ist es bekannt, dass jeder Text in einem bestimmten kommunikativen Zusammenhang, einer Kultur, verankert ist. Das entspricht durchaus der Meinung von Schrader, der folgendes besagt :
« Der Gebrauch von Sprache und das Lernen von Sprache sind komplexe Aktivitäten, die in hohem Maße voneinander abhängen. Um Sprache zu lernen, muss Sprache verarbeitet werden. Die rezeptive Sprachverarbeitung erfordert andere Strategien, andere Prozesse als die Sprachproduktion. Das Leseverstehen ist eine Aktivität, bei der Sprach- und Weltwissen des Rezipienten mit dem Stimuli des Textes interagiert und eine kognitive Repräsentation des Textes hervorbringt».12
Die Produktions - und Rezeptionsbedingungen eines bestimmten Textes sind von der Kommunikationsgemeinschaft verschieden ; sie unterscheiden sich auch innerhalb einer Kommunikationsgemeinschaft. Je stärker die kommunikativen Zusammenhänge voneinander abweichen, umso größer ist die kommunikative Herausforderung für den Übersetzer, der diese kommunikative Differenz überbrücken muss. Idealtypisch lassen sich zwei Übersetzungsmethoden unterscheiden, mit denen sich Übersetzungen dieser Herausforderung stellen :
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Die adaptierende Übersetzung ersetzt Ausgangssprachen- Textelemente, die spezifisch in der Ausgangssprachen- Kultur verankert sind, durch Elemente der ZS- Kultur ; die Übersetzung assimiliert den AS- Text im ZS- Kontext.
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Die transferierende Übersetzung versucht, kulturspezifische AS- Elemente als solche im ZS-Text zu vermitteln. Schwierigkeiten treten dann auf, wenn die kulturelle Differenz so groß ist, dass beim ZS- Leser die Voraussetzungen des Verstehens erst geschaffen werden müssen, um eine adäquate Rezeption zu ermöglichen.
Mit der transferierenden Übersetzung wird der kommunikative Zusammenhang der Zielsprache erweitert, und das kann bedeuten, dass die fremdkulturellen Elemente durch den Einsatz neuer sprachlich-stilistischer Ausdrucksformen in der Zielsprache vermittelt werden : Die Übersetzung verändert oder erneuert ZS- Sprach- und Stilnormen.
Zum Sprachkontakt : Die Sprachkontaktsituationen des Übersetzens ergibt sich daraus, dass ein Text, der sich der Ausdrucksmittel einer bestimmten Ausgangssprache bedient, in einen Text überführt wird, der sich anders strukturierter sprachlich- stilistischer Mittel bedienen muss. Wiederum idealtypisch lassen sich zwei Übersetzungsmethoden im Blick auf die kommunikative Herausforderung unterscheiden, die sich aus der Divergenz zwischen den sprachlich- stilistischen Gegebenheiten des ausgangssprachlichen Textes und den zielsprachlichen Möglichkeiten ergibt :
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Die sich einpassende Übersetzung (aufs Deutsche bezogen : verdeutschende Übersetzung) bewegt sich im Rahmen der sprachlich- stilistischen Normen, die in der ZS zum Zeitpunkt der Übersetzungsarbeit gelten.
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Die verfremdende Übersetzung versucht, die sprachlich-stilistischen Strukturen des AZ-Textes so weit wie möglich im ZS- Text nachzuvollziehen oder wenigstens « durchscheinen » zu lassen, wo durch (im Extremfall) eine eigentliche Übersetzungssprache entstehen kann, die sich von der Sprache originaler Texte abhebt. Während sich einpassende Übersetzungen in die Menge von Originaltexten einordnen und zur Bestätigung und Verfestigung geltender sprachlich-stilistischer Normen beitragen, können verfremdende Übersetzungen bestehende sprachliche Normen verändern, erweitern oder erneuern, bzw. sie verstärken Tendenzen der Normveränderung, die unter Umständen auch in Originaltexten fassbar sind.13
2. Übersetzung als Lernstoff an der Universität in Algerien
2.1. Ziele der Übersetzung als Lernstoff an der Universität
In dem Fremdsprachenunterricht wird heute im Gegensatz zu früheren Konzepten des Fremdsprachenunterrichts Wert auf das Kennenlernen der entsprechenden Zielkultur(en) gelegt. Es wird das kritische Auseinandersetzen mit Eigen- und Fremdkultur angeregt, um ein Verständnis eventuell verschiedener Werte und Normen zu erzielen. Weiterhin wird der Fremdsprachenunterricht als „Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsfindung der Lernenden angesehen.
In der universitären Fremdsprachenausbildung wird heute nicht nur danach gestrebt, dass die Lernenden bzw. die Studenten neue sprachliche Kenntnisse erwerben, sondern es geht auch darum, dass sie sich mit ihren eigenen Lernstrategien befassen, um ihre verschiedenen Teilkompetenzen wie z.B. Übersetzungskompetenz zu fördern
Das Studium der Übersetzung als Lernstoff an der algerischen Universität ist ein schwieriger Prozess, denn die meisten Lernenden haben keine Erfahrung darüber. Aus diesem Grund berücksichtigte der klassische Hochschullehrplan (ab 1986/1987) teilweise die Lernfähigkeiten und die Vorkenntnisse der Lernenden, um den Lernprozess der „Übersetzung“ als Lernstoff zu erleichtern. In dem ersten Studienjahr sind die Lernenden oft im Unterricht aufgefordert, nur ausgewählte Kurzsätze zu übersetzen, um neuen Wortschatz zu erwerben und um die kontrastiven Aspekte zwischen Ausgangssprache und Zielsprache bzw. Grammatikregeln der beiden Sprachen zu erfassen.
Im zweiten Studienjahr versuchen die Lernenden schrittweise komplizierte Kurztexte anhand vom Wörterbucheinsatz zu übersetzen, um die kontrastiven lexikalischen, syntaktischen und stilistischen Aspekte zwischen dem Arabischen (als Ausgangssprache) und dem Deutschen (als Zielsprache) zu analysieren. In den zwei letzten Studienjahren sind die Lernenden aufgefordert, einen bestimmten Text, entweder selbständig oder mittels einer Gruppenarbeit richtig zu übersetzen.
Im Rahmen der Veränderung bzw. Erneuerung des Lehr- und Lernsystems an der algerischen Universität ab 1997 wurde ein neuer Hochschullehrplan adoptiert, der durch bestimmte Charakteristika gekennzeichnet ist. Was man in diesem Lehrplan bezüglich der „Übersetzung“ vorsieht, ist nur das Lehren/ Lernen der « Fachsprachübersetzung ». Aber in Bezug auf den vermittelten Inhalt und der verwendeten Lehrmethode findet man keine Erklärungen.
Ab dem Studienjahr 2006/ 2007 wurden neue Reformen in das Hochschulsystem eingeführt. Diese Reformen liegen darin, das klassische Hochschulsystem auf das angelsächsische LMD- System zu stellen, in dem das Studium um ein Jahr reduziert wird. Dieses System zielt in erster Linie darauf ab, dem Niveau der Lernenden an den universalen Kriterien anzupassen. Diese Ziele können wie folgt resümiert werden :
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Beherrschung der Wortbedeutungen je nach den verschiedenen Kontexten.
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Beherrschung der Syntax und der Stilistik der Ausgangs- und Zielsprachen.
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Erfassung der ähnlichen und unterschiedlichen Spracherscheinungen zwischen der Ausgangssprache und Zielsprache.
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Erwerb neuer Kenntnisse über die anderen Völker und Kulturen mittels Übersetzung.
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Förderung der Übersetzungskompetenz der Studierenden bzw. zukünftigen Übersetzer.
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Förderung der linguistischen und interkulturellen Kompetenzen der Studierenden bzw. zukünftigen Übersetzer.
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Anregung der Studierenden zum autonomen Lernen und Einsatz der neuen digitalen Medien, um die Fachübersetzung bzw. Fachterminologie zu beherrschen.
2.2. Übersetzungsschwierigkeiten der Lernenden an der Universität
Im Unterricht stellt sich für den Lehrer immer wieder die Frage, ob und wie er die Fehler der Lernenden korrigieren sollte. Aus diesem Grund liegt das Ziel dieser wissenschaftlichen Untersuchung vor allem darin, die Schwierigkeiten der algerischen Studenten im Übersetzungsunterricht zu zeigen und ihre Überwindungsstrategien vorzulegen.
Auf der lexikalischen Ebene kann gesagt werden, dass die meisten Studenten mit Ausnahme einiger Fälle, keinen reichen Wortschatz über die verschiedenen Themen haben, um eine richtige Übersetzung zu führen. Außerdem finden sie oft Schwierigkeiten bei der Wortwahl (Wort - Kontext), denn sie interessieren sich nicht mehr für das Lesen.
In dieser Hinsicht ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass die meisten algerischen Studenten die deutsche Sprache nur im Sprachunterricht anwenden. Das heißt, sie verwenden diese Sprache nicht in ihrem Alltagsleben wie das Französische, um die Informationen miteinander auszutauschen und um ihre Fehler selbständig zu verbessern. Die Studenten sollten wissen, dass das Lesen der Bücher und das Hören der deutschsprachigen kulturellen Emissionen große Bedeutung zukommt. Durch das Metagespräch kann der Wortschatz der Studenten auch erweitert werden und daher können sie ihre Kenntnisse erweitern, ihre kommunikative Fähigkeit verbessern und ihre Übersetzungskompetenz selbständig fördern.
Auf der syntaktischen Ebene kann aus der Analyse von Übersetzungen bzw. Textproduktionen einiger Studenten festgestellt werden, dass ihr syntaktisches Hauptproblem in der Satzstruktur bzw. in der Stellung des Verbs in dem Satz liegt, weil das Verb in dem deutschen Satz verschiedene Stellungen nimmt. Es kommt entweder nach dem Subjekt, vor dem Subjekt oder am Ende des Satzes je nach der Satzform. Hier ist es wichtig zu erwähnen, dass die deutsche Sprache durch die Vielfalt der Nebensätze charakterisiert wird. Diese Nebensätze sind für einige Studenten schwierig zu unterscheiden und zu beherrschen. Die Konjugation der starken und gemischten Verben, insbesondere im Präteritum und im Perfekt ist für sie auch schwierig. Außerdem finden sie ein Problem bezüglich der Adjektivdeklination und der Präpositionen, denn sie denken oft zuerst auf Arabisch oder Französisch, dann versuchen sie ins Deutsche zu übersetzen, und da machen sie Fehler.
Auf der interkulturellen Ebene ist der negative Einfluss der Muttersprache (z.B. Arabisch) und der Fremdsprachen (Französisch und Englisch) auf das Deutsche als Zielsprache ersichtlich, denn in der algerischen Gesellschaft werden diese Sprachen mehr als die deutsche Sprache verwendet. Es ist auch zu bemerken, dass die Studenten wegen der falschen wörtlichen Übersetzung oder der Wahl des nicht- adäquaten Übersetzungsäquivalents wie z.B. (Präpositionen und Artikel) syntaktische und semantische Fehler gemacht haben.
3. Perspektiven der Übersetzung an der Universität in Algerien
3.1. Lehr- und Lernhinweise der Übersetzung an der Universität
Allen praktizierenden Deutschlehrern an der algerischen Universität ist die Tatsache bekannt, dass die meisten Studenten beim Lernen der Übersetzung als Lernstoff immer Schwierigkeiten finden. Deshalb konzentrieren sie sich auf die Übungen, die entweder aus der Übersetzung von einzelnen Kurzsätzen, Wörtern oder einem Text bestehen. Sie werden eingesetzt, um die Studenten auf die Schwerpunkte der Zielsprache im Bereich der Semantik und der Pragmatik im Vergleich zur Ausgangssprache aufmerksam zu machen.
Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die Lernenden bzw. Studenten aktiv und lernmotiviert sein. Außerdem sind sie aufgefordert, intensive Recherchen zu machen und autonom zu studieren, um ihre Übersetzungskompetenz zu fördern.
Das Verhältnis zwischen dem autonomen Lernen und der Übersetzungsfertigkeit ist also eng, denn der Einsatz von Methodenkompetenz im Unterricht führt zum Erfolg beim Lernen. Daher gilt das autonome Lernen als Schlüssel zu mehr Mündigkeit sowie zur Förderung des Lernerfolgs und der Lernmotivation bzw. Aktivität der Studenten. Wenn die Studenten die Verantwortung für den Unterricht übernehmen, profitieren sie durch diese Mitverantwortung, dass sie dadurch lernen, die eigenen Lernmuster zu erkennen und zu nutzen. Sie lernen aber auch die Lehrinhalte erschließt und welche Techniken und Hilfen man dabei braucht, um die Übersetzungsfertigkeit zu beherrschen. Daraus soll der autonome Lerner bzw. Student einige wesentliche didaktische Hinweise bzw. Empfehlungen beachten.
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Er soll Lust zum Lernen haben.
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Er soll sein neues Wissen mit seinem Vorwissen verbinden, d.h. er soll vorläufig die Übersetzung üben.
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Er soll sein Lernen organisieren, wie er mit der Zeit und dem Lernstoff umgeht, d.h. er reflektiert, wann und was er lernen muss, um die Übersetzungsfertigkeit zu beherrschen. • Er soll nicht allein und ausgeschlossen von der Welt, sondern mit den anderen Studenten bzw. Kollegen lernen, um seine Fehler zu entdecken und selbständig zu korrigieren,
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Er soll bestimmte Lerntechniken verwenden und dazu soll er wissen, dass das produktive Schreiben, Lesen der Bücher, Zeitungen und Zeitschriften, Metagespräch, Hören und Sehen der deutschsprachigen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Emissionen Hilfsmittel sind, um einen neuen Fachwortschatz zu erwerben, die Grammatikregeln zu beherrschen, die verschiedenen kontrastiven Aspekte zwischen Mutter- und Fremdsprachen zu erfassen und um die Übersetzungsfertigkeit zu beherrschen.
Der Lehrer soll aber auch einige Hinweise berücksichtigen :
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Auswahl der Schlüsselwörter, durch die die Studenten den behandelten Text (Kontext) bzw. die Struktur des übersetzenden Textes leicht verstehen können. Dazu sollte ein neues Wort immer nur in der Bedeutung des behandelten Kontextes erklärt werden.
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Die neuen Wörter sollten mit Hilfe ihrer Synonyme, Antonyme, Ableitung von bekannten Grundwörtern und durch ausgewählte- konkrete Beispiele aus Alltag der Studenten erklärt werden, damit der Student gut verstehen und richtig übersetzen kann.
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Wortschatz sollte nicht auswendig gelernt, sondern in der Realität bzw. außerhalb des Unterrichts mittels Übersetzung angewendet und aktiviert werden.
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Erklärung der Ausnahmen der deutschen Grammatikregeln anhand vom Vergleich zur Muttersprache oder zu den anderen Fremdsprachen (z.B. Französischen), um die Kontrastivität zwischen Sprachen zu zeigen.
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Vermittlung nicht nur der Sprache, sondern auch der Kultur des Zielsprachenlandes durch einige Techniken wie z.B. Auswahl der übersetzenden Texte.
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Erklärung der Entwicklungsphasen der Übersetzung :
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Textverständnis : der Übersetzer liest zunächst den Ausgangstext in Hinblick auf die folgende Übersetzung aufmerksam durch, recherchiert ihm unbekannte oder nur oberflächlich geläufige Fachausdrücke, Wendungen und kulturelle Bezüge und erreicht so ein zweifelsfreies Verständnis der Bedeutungsinhalte.
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- Abstrahierung : Im nächsten Schritt abstrahiert der Übersetzer die Bedeutungsinhalte des Ausgangstexts von ihrem formellen Erscheinungsbild. Er erfasst die Bedeutung der Sätze und Absätze und setzt sie, zunächst nur für sich selbst und oft unbewusst, in eigene Worte um.
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Formulierung : Der Übersetzer, der nun die Botschaft des Ausgangstexts in vollem Umfang erfasst hat, ist nun in der Lage, vollkommen frei und ohne Beeinflussung durch die Struktur des Textes die Inhalte der Übersetzungsvorlage in der Zielsprache widerzugeben. Seine Aufgabe ist es, durch den übersetzten Text dieselbe Wirkung zu erzielen, die auch der Originaltext hatte.
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Erklärung der Übersetzungskategorien : Literarische und technische Übersetzungen. Unter technischen Übersetzungen versteht man die Übersetzung von technischer Literatur und den darin beschriebenen technischen Zusammenhängen, z.B. Begleitdokumentation von Maschinen, Anlagen und Geräten für Industrie und den Privatanwender in Form von technischen Unterlagen wie Montageanweisungen, Betriebsanleitungen, Wartungsheften und Installationsanleitungen.
Bei der technischen Übersetzung wird der Ausgangstext eher wortwörtlich und ohne besonderes Augenmerk auf Stil und Grammatik in die Zielsprache übersetzt. Technische Texte sind nicht dazu bestimmt, ihre Leser zu unterhalten oder zu fesseln, sondern vielmehr dazu, ihnen einen bestimmten Informationsgehalt zu bieten. Außerdem ist Qualität die oberste Priorität. Der Übersetzer muss über Fachkenntnisse Ihrer Branche verfügen und die Fachterminologie beherrschen. Zudem muss der Übersetzer eventuelle Anforderungen kennen, denen die Branche unterliegt.14
Die Übersetzung von Literatur unterscheidet sich grundlegend von anderen Übersetzungstypen. Dies liegt daran, dass das Hauptprinzip von literarischer Übersetzung das Übermitteln poetischer Inhalte ist. Das bedeutet, dass literarische Übersetzung nicht nur Information an den Leser vermittelt, sondern zusätzlich ästhetische Funktionen erfüllt. Aus diesem Grund kann literarische Übersetzung einige Abweichungen von den üblichen Regeln mit sich bringen.
3.2 Lehr- und Lernherausforderungen der Übersetzung an der Universität
Die neuen universitären Curricula (im Rahmen des LMD- Systems) konzentrieren sich mehr auf die Übersetzung als Lernstoff und als Studienfach, nicht nur um die Übersetzungskompetenz der Studierenden bzw. zukünftigen Übersetzer zu fördern, sondern auch um andere Herausforderungen zu realisieren :
Mehrsprachigkeit : Heutzutage ist die Mehrsprachigkeit weltweit zunehmend zu einer großen Herausforderung für die Gesellschaft, die Wirtschaft und insbesondere für die Bildungssysteme geworden, sie soll generell möglichst gefördert werden, denn die Bedeutung der Sprachen, bzw. Fremdsprachenlernen an Schulen und Universitäten ist sehr wichtig und nötig und spielt eine bedeutendste Rolle beim Lernen anderer Sprachen. Dies führt zum Erfolg der Lernenden.
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Die Mehrsprachigkeit ist ein wichtiger Weg, um andere Kulturen zu verstehen, die heute immer wichtiger wird, denn Sprachkenntnisse erleichtern das Arbeiten, ermöglichen, das Studieren und Reisen und eröffnen Berufschancen in anderen Ländern, d.h. Sprachen sind nützlich und interessant für den Beruf.
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Mehrsprachigkeit stellt eine wichtige Ressource, eine Sprach- und Kulturkompetenz in unserer globalisierten Gesellschaft dar, die sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft von Bedeutung ist, deshalb ist die Beherrschung mehrerer Sprachen ist von erheblichen Sinn und hohen Wert geworden, deshalb ist sie stark gefördert.
Interkulturalität : Die Interkulturalität und der Spracherwerb bedingen einander, da die Interkulturalität als Ausgangspunkt zum Spracherwerb gilt.
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Vermittlung der Kenntnisse, die der Lernende in der Realität ausnützen kann. - Beitragsleistung zur Bewusstseinsleistung der Persönlichkeit der Lernenden insbesondere zu einer politischen- ideologischen Erziehung.
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Verstärkung der Motivation zum Erlernen der deutschen Sprache als Zielsprache bzw. Zielkultur, um die interkulturelle Sensibilität beim Lernenden herauszubilden
Multimedialität : Da der Begriff Multimedia „in höchstem Masse heterogen und inflationär verwendet wird, ist eine genaue Definition unumgänglich. Dieser Begriff wird ausschließlich im Kontext von computerbasierten, digitalen Medien verwendet, welche mittels Digitalisierung eine Integration von zeitabhängigen und zeitunabhängigen ermöglichen und macht als weiteres entscheidendes Merkmal die Interaktivität aus. So definiert er Multimedia als, interaktive, digitale Medienintegration .
Darunter versteht man den Einsatz der neuen digitalen Medien im Bereich der Übersetzung, denn heutzutage gilt die Medienkompetenz als ein der Kernlernziele der Studenten zur Integration zukünftig in die Arbeitswelt. Aus diesem Grund ist bemüht, im Rahmen des neuen LMD- System die Medienkompetenz der Lernenden (Studenten) anhand vom Lehren und Lernen der Mediendidaktik (TICE) als Modul schrittweise zu fördern. Medieneinsatz gilt dazu als Hilfsfaktor nicht nur zur Kommunikation, sondern auch zum Lernen bzw. Wissen und zur Entfaltung auf die anderen Sprachen und Kulturen, insbesondere im Rahmen der Globalisierung, wo Interkulturalität und Digitalisierung als Grundmittel zur Integration in eine andere Gesellschaft oder in die Arbeitswelt geworden sind.
Schlussfolgerung
Übersetzungswissenschaft ist eine junge akademische Disziplin, die erst in den 60er Jahren gegründet wurde. Heute gilt sie nicht als eigenständige Wissenschaft, sondern vielmehr als Interdisziplin, an deren Entwicklung verschiedene Wissenschaften Anteil haben (Literaturwissenschaft, Psychologie, Semiotik, Interkulturelle Kommunikation).
Übersetzen kann verstanden werden als Sondersorte transkultureller Kommunikation, da es ein an das soziale Handeln und die Sprache zweier Kulturen gebundener dynamischer Prozess ist. Der Übersetzer versucht also, die fremdkulturelle Lebenswelt zu begreifen und formuliert danach, in einem interaktiven Prozess und zielkulturspezifischen Mustern folgend, einen zielsprachlichen Text. Da der ausgangssprachliche Text und der zielsprachlichen Text auf unterschiedlichen Voraussetzungen, Konventionen, Verhaltensweisen, Wert- und Klischeevorstellungen, Textmustern und Diskurstypen sowie unterschiedlichem Sprachhandeln beruhen, ergibt sich die Übersetzung als Produkt von Sinnerstellungsoperationen.
Die Übersetzung spielt eine wichtige Rolle bei der Annäherung zwischen Menschen unterschiedlicher Sprachen und Kulturen, sie ist zugleich ein Kommunikationsmittel des Transfers und Standort der Zusammenkunft über Sprach und-kulturgrenzen hinweg. Das Ziel dieses Fachbereichs ist, den Studierenden einen neuen Zugang zur diachronen und synchronen Diversität der verschiedenen Sprachen und Kulturen zu geben. Dabei werden die unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen Kompetenzen der Studierenden in den Unterricht miteinbezogen und sind Ausgangspunkt zur Entwicklung von interdisziplinären Arbeiten und Forschungsprojekten. Darüber hinaus sollten einige Hinweise berücksichtigt werden, um den Lehr- und Lernprozess der Übersetzung als Fachdisziplin und als Lernstoff an der algerischen Universität zu verbessern.